Samstag, 4. Februar 2012

Rüttenauer vs. Niersbach - Wer wird DFB-Präsident?

"Am 2. März findet die Stabübergabe an der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) von Präsident Theo Zwanziger an seinen designierten Nachfolger Wolfgang Niersbach statt." Diese Meldung war vor einigen Tagen in einem Artikel des SID zur Nachfolge von Theo Zwanziger zu lesen und spiegelt wohl das Medienecho in dieser Hinsicht ganz gut wieder - Niersbach machts, fertig aus! Über andere Dinge, die bei einer solchen Entscheidung eigentlich gang und gäbe sind, wie zum Beispiel Wahlen oder etwaige Gegenkandidaten, wurde allerdings kaum berichtet - was vor allem daran liegt, dass ein kleiner Kreis von Funktionären über die Nachfolge bestimmt und Gegenkandidaten bisher nicht existierten. Der taz-Sportredakteur Andreas Rüttenauer will an beiden Umständen etwas ändern und kandidiert deshalb neben Niersbach für den höchsten Posten im größten Fußballverband der Welt. Im Zentrum von Rüttenauers Kadidatur steht dabei sein Manifest 2020, in dem der Journalist für mehr Ehrlichkeit und Demokratie im Fußball plädiert sowie sich gegen die "ungebremste Kommerzialisierung" ausspricht.
Um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für seine Kampagne zu gewinnen, greift Rüttenauer zu eher unkonventionellen Methoden, wie etwa einem Interview mit sich selbst (eher semi-lustig meiner Meinung nach) oder der "Besetzung" der DFB-Zentrale in Frankfurt Ende Januar. Überraschenderweise stieß Rüttenauer dabei auf offene Ohren seitens einiger DFB-Größen wie etwa Gerhard Mayer-Vorfelder, Steffi Jones und sogar Theo Zwanziger. Nur Wolfgang Niersbach selbst ging einer Begegnung mit seinem Herausforderer aus dem Weg. Bei der Bewerbung von Rüttenauer gibt es jedoch ein entscheidendes Problem: Einer der 21 DFB-Landesverbände muss ihn als Kandidaten vorschlagen. Bei seinen bisherigen Anfragen ist Rüttenauer bisher jedoch ausnahmslos auf Ablehnung gestoßen, was unter anderem auch mit der Verteilung von Fördergeldern in den kommenden Jahren unter (wahrscheinlicher) Führung Niersbachs stehen könnte. Auch wenn es letztendlich mit der Wahl höchstwahrscheinlich nicht klappen wird, hoffe ich dass Rüttenauer noch mehr Leute für sein Vorhaben begeistern kann und die Herren beim DFB noch etwas ins Schwitzen bringen kann. Alles weitere zu dem Projekt sowie die Möglichkeit Rüttenauer per Unterzeichnung seiner Forderung zu unterstützen findet man auf FUSSBALL FÜR ALLE - DAS MANIFEST 2020.

Mittwoch, 1. Februar 2012

We shall not be moved!

Ein echte Kuriosität hat sich gestern abend in der Premier League bei der Partie Everton vs. Manchester City abgespielt. Eigentlich hatte ich schon nur noch mit einem Auge hingeschaut und mich schon geärgert weil die Ideenlosigkeit im Angriff von City mir meinen Tipp versaut hat, als der Kommentator in dem holländischen Stream gegen Ende der ersten Halbzeit irgendwas von Handschellen zu erzählen begann. Und siehe da, ein Supporter von Everton war tatsächlich auf die grandiose Idee gekommen, sich an einen Pfosten des von Joe Hart bewachten Tores zu ketten und sich des Schlüssels zu entledigen. Anschließend musste das Spiel für 5 Minuten unterbrochen werden, bis der Mann schließlich "befreit" werden konnte. Der englische Kommentator vermutet sofort einen politischen Protest, die Auflösung findet sich mal wieder in der britischen Boulevardpresse: "The invader was apparently protesting as part of 'Ryanairdontcare' campaign, against the budget airline's recruitment policy" (The Sun). Der Fan wird wohl in den nächsten Jahren kein englisches Stadion von innen zu sehen bekommen, ob es DAS wert war?!